Auch in diesem Jahr fand der Ausflug der Heimatfreunde am Samstag den 24. September statt. Der bestellte Bus der Firma Wefers mit Fahrer Josef stand pünktlich bereit und die Reise konnte beginnen. Die Fahrt führte uns über Düsseldorf, weiter über die Sauerlandlinie A 45. An der Raststätte Aggertal haben wir dann das mitgebrachtem Frühstück eingenommen. Pünktlich sind wir an der Attahöhle eingetroffen. Nach Erledigung der Formalitäten begann sofort die Führung durch die Attahöhle. Es war beeindruckend, was dort für Gebilde in all den zurück liegenden Jahren gebildet wurden. Tropfsteinhöhlen findet man ausschließlich in Kalkgebirgen (Karst), die sich in Korallenriffzonen des devonischen Meeres (Devon = 3. Abschnitt des Altertums der Erdgeschichte) gebildet haben. Die wichtigsten wasserlöslichen Gesteine sind Kalk und Karst. Durch reines Wasser werden sie zwar nicht angegriffen, doch Regenwasser ist nicht chemisch rein. Aus der Luft und aus dem Boden nimmt das Regenwasser Kohlendioxyd (CO2) auf. Die Verbindung wirkt auf das Gestein wie eine Säure und höhlt das Kalkgestein aus. Infolge der Erdanziehung verlagert das Wasser seinen Weg immer tiefer in das Erdreich. Die oberen Teile des Systems werden frei. Die Höhlen sind so entstanden. Wer die Höhle betritt, wird von einer Vielzahl von Gesteinsbildungen (Sinter) überrascht. Sinterbildung ist der umgekehrte Vorgang der Höhlenbildung. Wasser und CO2 lösen kleine Bestandteile aus dem Felsmassiv heraus und transportieren den Kalk in die Tiefe. In den unterirdischen Hohlräumen gibt das Wasser CO2 frei und kann danach den Kalk nicht mehr halten. Erfolgt die Ablagerung unter Wasser, entstehen schöne Kristalle. Tropft das Wasser direkt in einen Luftraum, so entstehen Säulen in stehender (Stalagmit) oder hängender (Stalagtit) Form. Wird der Kalk entlang dem Weg an der Decke ausgeschieden, so bilden sich Sinterfahnen (Gardinen). Das Wachstum dieser Gebilde wird auf ca. 1 mm in 10 Jahren geschätzt Steinbrucharbeiter der Biggetaler Kalkwerke trauten am 19. Juli 1907 bei Sprengungen ihren Augen nicht: als sich die Riesenstaubwolke der Explosion gelegt hatte, blickten Sie in einem von sonnigem Tageslicht durchfluteten Felsspalt.
Die Steinbrucharbeiter von Attendorn hatten den Eingang zur sagenhaften Attahöhle gefunden. Benannt nach der Fürstin Atta, die der Hansestadt Attendorn ihren Namen gab. Die Gesundheitsgrotte befindet sich 50 Meter unter der Erdoberfläche in der Attahöhle. Die faszinierende Stille der Grotte, die fantastische Lichtstimmung, die Ausstattung mit Ruheliegen laden zum Erholen ein. Diese einmalige Atmosphäre sichert Entspannung und Wohlbefinden. Die völlig staub-, keim-, allergen- und ozonfreie Luft der Attahöhle wirkt mit einer Luftfeuchtigkeit von 95 % und einer konstanten Temperatur von 9°C anregend und vertiefend auf die Atmung. Der ganze Körper wird so entlastet und gestärkt, um sich selbst zu heilen. Nach der Besichtigung der Attahöhle war Pause bis 12:00 Uhr. Dann fuhren wir zur Schiffsanlegestelle Sondern. Mit dem Galerieschiff „MS Westfalen“ das 750 Personen fast, sind wir um 13:00 Uhr bei strahlenden Sonnenschein zur 1½-stündige Rundfahrt auf dem Biggesee aufgebrochen. Der Biggesee liegt im Südteil des Sauerlands zwischen den Städten Attendorn im Norden und Olpe im Süden. Er erstreckt sich etwa im Zentrum des Naturparks Ebbegebirge. Durchflossen wird der Stausee vom Lenne-Zufluss Bigge. An der Lister erstreckt sich westlich direkt an den Biggesee angrenzend auf dem Gebiet der Städte Drolshagen und Meinerzhagen die ehemals selbstständige Listertalsperre. Im Biggesee befindet sich die etwa 34 ha große Gilberginsel, die zusammen mit der benachbarten Uferregion ein Naturschutzgebiet bildet. Vor allem dient der Biggesee der Speicherung von Rohwasser für das Ruhrgebiet, um eine gleichmäßige Wassermenge in der Ruhr sicherzustellen. Weiterhin ist eine wichtige Aufgabe der Hochwasserschutz. Daneben erzeugt ein Wasserkraftwerk ca. 22 Mio. kWh Strom im Jahr. 1956 verabschiedete der Landtag von Nordrhein-Westfalen ein Gesetz für die Finanzierung der Biggetalsperre. Am 1. August 1956 trat das Biggetalsperrengesetz in Kraft. Danach waren die Stadtwerke verpflichtet, von jedem Wasserabnehmer im Versorgungsgebiet 1,2 Pfennig je m³ bezogenen Wassers als sogenannten „Biggepfennig“ zur Finanzierung des Baus der Biggetalsperre einzuziehen.
Der Bau begann im Jahre 1956 und wurde 1965 beendet, Das Gesamtsystem umfasst ein Stauvolumen von 171,7 Mio. m³, davon entfallen 150,1 Millionen auf die Bigge- und 21,6 Millionen auf die Listertalsperre. Somit ist die Biggetalsperre vom Fassungsvermögen die fünftgrößte Talsperre Deutschlands. Das Einzugsgebiet beider Talsperren umfasst ein Gebiet von 287 km². Die Stauseen selbst haben eine Wasserfläche von 8,76 km² bei einer Länge von etwa 20 km. Die größte Tiefe des Biggesees beträgt bei Vollstau rund 52 m. Rund 2550 Personen mussten für die Biggetalsperre in die neu erbauten Ortschaften umgesiedelt werden. Es wurden 4,4 km Bundesstraße, 14,8 km Landstraße, 18,2 km Kreis- und Gemeindestraßen sowie 31 km Randwege, zusammen 68,4 km Straßen und Wege neu gebaut. Die Bahnstrecke Finnentrop–Freudenberg wurde im Bereich der Talsperre ebenfalls neu erbaut. Für die neuen Verkehrswege war der Bau von acht großen Talbrücken und 24 kleineren Brücken erforderlich. Auch die Marien-Kapelle Waldenburg musste dem Bau der Biggetalsperre weichen. Sie wurde an das Ufer des Biggesees umgesetzt. Als Sperrbauwerk dient im Fall der Biggetalsperre ein 52 m hoher Felsschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Außendichtung. Die Listertalsperre hat dagegen eine Staumauer. Nach dem wir wieder in Sonder angekommen waren fuhren uns der Bus zurück nach Attendorn. Dort war Freizeit angesagt. Um 17:00 trafen wir uns alle im Restaurant Himmelreich bei den Attahöhlen zu einem gemeinsamen Abendessen. Wartezeiten gab es nicht, denn bereits auf der Hinfahrt konnte sich jeder unter 8 verschiedenen Gerichte, das für seine Geschmack richtige Essen bestellen. Um 18:30 Uhr begann die Heimfahrt bei strahlenden Sonnenschein und einer untergehenden Sonne. Gegen 20:00 Uhr waren wir dann nach einem schönen Ausflug wieder in Hoisten.