Wie immer begann die Fahrt in Hoisten um 7:15. Es waren alle anwesend und bei Hamburger Schmuddelwetter begann das Abenteuer. Ali der Fahrer der Firma Werfers berichte, dass seine Mutter ihm immer die Sonne schicken würde, also konnte nichts mehr schief gehen. Pünktlich erreichten wir Lüdinghausen und die Burg Virsching, Das bestellte Frühstück im Cafe Reitstall war bereits vorbereitet und alle konnten sich am Büffet nach Herzenslust bedienen. Nach dem Frühstück war Freizeit vorgesehen.
Nach anfänglichem Sonnenschein begann es zu regnen und die Erkundung der Wasserburg fiel buchstäblich ins Wasser. Bereits vor der geplanten Abfahrt zu den Wildpferden im Merfelder Bruch sind wir dann dorthin aufgebrochen. Das war auch gut so denn so leicht war die Wildpferdebahn nicht zu finden. Nach ein paar Umwegen erreichten wir schließlich den vereinbarten Ort. Kurz nach unserer Ankunft trafen auch Herr und Frau Melders ein die uns die Haltung und Pflege der Wildpferde in kurzweiliger Form vermitteln sollten. Die Wildpferde im Merfelder Bruch werden bereits im Jahr 1316 urkundlich erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ihnen durch die Familie Herzog von Croÿ ein auf mittlerweile rund 400 ha erweitertes Reservat geschaffen. Es sind keine direkten Wildpferde mehr, sondern bestehen aus den Pferderassen Przewalski, Tarpan und Botai. Allerdings ist die Herde im Merfelder Bruch mit bis zu 400 Tieren die größte in Europa. Ende Mai werden die einjährigen Hengste in einer Arena aussortiert und versteigert. Die Stuten sind 11 Monate trächtig. Die Hengste werden separat gehalten und 2 davon werden in den folgenden Monaten Juni Juli zur Herde gelassen um für weiteren Nachwuchs zu sorgen. Die Tiere leben in Familienverbänden und sind gänzlich auf sich allein gestellt. Weder Hufschmied noch Tierarzt sind je an diese Pferde herangekommen: Dadurch haben kranke und schwache Tiere keine Überlebenschance und eine natürliche Selektion hat stattgefunden. Nur die robusten Pferde überleben und ihre Erbmerkmale werden immer weitergegeben. Aus diesem Grund besteht die Herde heute fast nur noch aus starken und resistenten Tieren, die wirklich alleine das ganze Jahr in der freien Wildbahn überleben können.
Bei der anschließenden Stadtführung durch Dülmen erfuhren wir Wissenswertes. So wurde die Stadt im Krieg zu 93% zerstört. Dülmen hatte die erste evangelische Kirche im Bistum Münster. Von den ehemaligen Stadtmauern mit 6 Stadttürmen sind noch 2 und das Stadttor erhalten. Auf dem Marktplatz wurde der Brunnen 1935 verlegt und nach dem Krieg wieder auf dem Marktplatz installiert. Die Figuren stellen den Natz von Dülmen da, denn wenn man eine Frage hat ist die Antwort „Frag den Natz“. Der original Natz steht hier zwischen den Figuren.